Komm rüber! Sieben Wochen ohne Alleingänge

Es klingelt an der Haustür. Eine Frau steht da im Dunkeln in der Kälte, eingemummelt in einer warmen Mütze und einem Schal. „Ich möchte dich einladen. Morgen Abend bei mir, zu Apfelpunsch und Gesprächen. Komm einfach rüber.“ Im Dunkeln vor meiner Haustür kann ich ihr Gesicht kaum erkennen. Doch am nächsten Abend mache ich mich tatsächlich auf den Weg.
Wohin genau? Wir wohnen erst seit einigen Wochen hier. Vieles ist neu. Ein Laternenlicht auf der Steinmauer vor ihrem Haus vertreibt meine Unsicherheit. Hier muss es sein. Auf dem Hof brennt ein kleines Lagerfeuer. Und Menschen – unterschiedlichen Alters - stehen in kleinen Grüppchen zusammen und unterhalten sich.
„Komm rüber! Sieben Wochen ohne Alleingänge.“ So lautet die diesjährige Fastenaktion der evangelischen Kirche.
Wo wir einander in den Blick nehmen, da werden wir reich an Erfahrungen. Wo wir über gewohnte Grenzen hinaus einladen, da können sich Ränder und Zentrum miteinander vermischen.
Wo einander erzählt und zugehört wird, da wächst Vertrauen. Da können aus Fremden Freunde werden. Da entsteht eine Gemeinschaft, egal ob alt eingesessen oder neu zugezogen.
„Komm rüber!“ Manchmal kostet es Überwindung. Denn wenn ich „rüber komme“, dann verlasse ich mein gewohntes Umfeld, meinen sicheren Standort. Ich bin offen für Unbekanntes und für neue Gedanken. Ich bin bereit, einer anderen Meinung ohne Furcht zu begegnen. Wenn Abraham in der hebräischen Bibel aufbricht und sich auf den Weg macht, dann wird deutlich: Segen ist an das Aufbrechen gebunden, nicht an das Verharren. Denn zu dem, der gerade aufbricht, spricht Gott: „Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein.“
„Komm rüber!“. Es gibt so viele Orte, wo diese Worte das Miteinander bereichern und verändern können. In der Familie, beim Kindergeburtstag, im Klassenzimmer oder in der Konfirmandengruppe, in der Nachbarschaft, zwischen verschiedenen Gruppen, Vereinen oder Dörfern...
Für die nächsten Wochen nehme ich mir vor, diese Worte in einem mir relevanten Zusammenhang einzubringen. Und mir die Zeit zu nehmen für das, was dabei entsteht.
Ihre Annabell Demera

Evangelisch in der Wedemark

Pfarramtliche Verbindung

Seit diesem Frühjahr arbeiten die fünf evangelischen Kirchengemeinden der Wedemark im Verbundenen Pfarramt zusammen. Die Hauptamtlichen und die Kirchenvorstände haben sich auf den Weg gemacht, um die Zukunft aktiv zu gestalten. Es geht darum, Arbeitsstrukturen zu schaffen, die mit weniger Personal und weniger Gebäuden auskommen.
Schwindende Mitgliederzahlen erfordern andere Arbeitsformen. Gemeinsam sind die Kirchengemeinden aus Bissendorf, Brelingen, Elze, Mellendorf und Resse stark genug, um die Veränderungen zu meistern. Dabei können Doppelstrukturen abgeschafft werden. Das betrifft zum Beispiel das gottesdienstliche Angebot. Die Konfirmandenarbeit wird ab 2024 enger verzahnt.
Geplant ist u.a. eine gemeinsame Konfifreizeit für alle Konfis in der Wedemark. Hauptamtliche und Kirchenvorstände freuen sich auf die verstärkte Zusammenarbeit. Das Vertrauen wächst. Wir freuen uns darauf, gemeinsam Kirche in der Wedemark zu leben. Dazu gehört eine Regionaldiakonin für die Jugendarbeit.
Außerdem hoffen wir, dass die Pfarrstelle Brelingen / Bissendorf bald besetzt wird, damit das Team der Pfarrpersonen wieder komplett ist.
Sicherlich werden nicht alle mit den notwendigen Veränderungen einverstanden sein. Es erfordert Mut, sich von vertrauten Strukturen zu verabschieden.
Abschied ist nie ohne Trauer möglich. Deshalb wird es dafür Zeit und Raum geben. Aber Abschied lässt sich gestalten. Den Hauptamtlichen und den Kirchenvorständen war es immer ein Anliegen, auf die Herausforderungen aufgrund knapperer Ressourcen nicht nur zu reagieren, sondern diesen Prozess in die Hand zu nehmen und zu gestalten.
Nicht alles, was gewohnt war, war automatisch besser. Wir sind guten Mutes, dass wir unter dem Label „Evangelisch in der Wedemark“ in Zukunft ein wichtiger kirchlicher Player in der Region bleiben. Dafür brauchen wir jede und jeden, die oder der sich mit ihren Gaben und Fähigkeiten an diesem Zukunftsprozess beteiligt.
Machen Sie mit. Fühlen Sie sich willkommen. Gemeinsam gestalten wir „Evangelisch in der Wedemark.“ (KMH)

Wedemärker Kirchengemeinden rücken enger zusammen

Die zurückliegenden Monate waren für alle fünf Kirchenvorstände in den evangelischen Gemeinden der Wedemark arbeitsreich. Es mussten Beschlüsse gefasst werden, mit denen die Kirchengemeinden St. Michaelis in Bissendorf, St. Martini in Brelingen, St. Georg in Mellendorf, Kapernaum in Resse und die Auferstehungskirchengemeinde in Elze-Bennemühlen Neuland betreten haben.
Diese Kirchengemeinden bilden seit dem 15. März 2023 eine pfarramtliche Verbindung.
Im Gegenzug wurden die vor einigen Jahren gebildeten pfarramtlichen Verbindungen Brelingen-Mellendorf und Bissendorf-Resse aufgehoben. Den fünf Kirchengemeinden sind in dem künftig „verbundenen Pfarramt Wedemark“ mit der Bezeichnung Wedemark 1 bis 5 insgesamt 4,5 Pfarrstellen zugeordnet, die mit unterschiedlichen Anteilen auf die  Kirchengemeinden entfallen. Grundlage für diese Verteilung sind die Mitgliederzahlen in den Gemeinden. Die Selbstständigkeit der einzelnen Kirchengemeinden bleibt erhalten.
Dieser jetzt abgewickelte Verwaltungsakt hat die Möglichkeit geschaffen, dass in das Pfarrhaus in Brelingen wieder ein Pastor oder eine Pastorin mit voller Stelle einziehen kann. Auf die Kirchengemeinde Brelingen wird davon aber nur eine halbe Stelle entfallen. Mit der anderen Hälfte wird die Pastorin oder der Pastor in der Kirchengemeinde in Bissendorf tätig sein.
Für die Besetzung der Pastorenstelle in Brelingen wird demnächst die Ausschreibung erfolgen. „Es kann sein, dass die Stelle im ersten Anlauf nicht besetzt werden kann“, sagte Superintendent Dirk Jonas bei einer Informationsveranstaltung in Brelingen. Derzeit seien in der Landeskirche Hannovers etwa 60 Pfarrstellen unbesetzt, weil Nachwuchs fehle.
Der Superintendent erläuterte, dass die Pastorinnen und Pastoren in der Wedemark künftig als Team zusammenarbeiten. „Wir müssen neu sortieren“, sagte er und fügte hinzu, dass nicht alles so bleiben werde, wie es in den letzten 100 Jahren gewesen ist.
Dirk Jonas sprach den Kirchenvorständen in der Wedemark ein Kompliment aus. Erst Mitte Dezember 2022 sei die Idee zu einer pfarramtlichen Verbindung Wedemark auf den Tisch gekommen und innerhalb von fünf Wochen hätten die Vorstände entschieden, diesen Weg zu gehen. „Andere Kirchengemeinden sind da noch nicht so weit“, merkte Jonas an. (FB)

Wann brennt das Licht im Pfarrhaus Mellendorf?

Zum Jahreswechsel bin ich mit meiner Familie in ein eigenes Haus gezogen. Das Pfarramtszimmer neben dem Gemeindebüro im Pfarrhaus ist weiterhin mein Arbeitsplatz, an dem Sie mich persönlich erreichen können…natürlich nur, wenn ich nicht gerade dienstlich unterwegs bin und meistens nur zu meinen Kernarbeitszeiten. Als Pastorin mit halbem Stellenumfang ist das im Wesentlichen von 8 bis 13 Uhr. Wenn Sie mich telefonisch erreichen möchten, können Sie im Pfarramtszimmer  anrufen. Wenn ich im Gespräch bin oder unterwegs, läuft dort ein Anrufbeantworter und ich rufe baldmöglichst zurück. Sie können auch eine Nachricht an meine dienstliche e-mail-Adresse.
Viele von Ihnen wissen, dass das Pfarrhaus aus zwei Teilen besteht: der Pfarrwohnung und den Gemeinderäumen mit dem Büro, dem Konfirmandenraum und dem Spielkreiszimmer. Alle Gemeinderäume werden im Spätsommer/Frühherbst in das neue Gemeindehaus umziehen.
Mit meinem Auszug wird es möglich, dass das Pfarrhaus in den nächsten Monaten saniert und energetisch verbessert wird. Mittelfristig wird dort selbstverständlich eine Pfarrwohnung untergebracht sein, die durch einen Kollegen/eine Kollegin aus dem verbundenen Pfarramt Wedemark bewohnt werden kann. (SN)