Geschehen, Mellendorf, den 12 August 1923 in einer Kirchenvorstandssitzung.

1. Der Kirchenvorstand beschließt dem Lehrer Witzel gemäß seinem Antrag zu gestatten, auf eigene Kosten ein Telefon für das Küsterhaus herstellen zu lassen, aber nur unter der Bedingung, daß er bei Abbau desselben für die Wiederinstandsetzung des Hauses aufkommt und die Zuleitungsdrähte nicht über den Kirchhof geleitet werden.

2. Der Kirchenvorstand beschließt - vorbehaltlich höhern Genehmigung - nachstehende Gebührensätze vom 1 September 1923 ab zu erheben;

1) für Erbbegräbnisse, ein ganzes 40 Silbermark, ein halbes 20 Silbermark

2) für Beweinkaufung von Erbbegräbnissen und zwar für jedes einzelne Grab in demselben und für jedes Einzelgrab je 3 Silbermark.

3.) Von Fremden, die der Kirchengemeinde nicht angehören, falls ein Einzelgrab beansprucht wird, im Vermögensfalle ein Sterbegeld 1 Silbermark bei Erwachsenen und 1/2 Silbermark bei Kindern.

4) Für eine Grabdekoration von Holz 1 Silbermark, von Stein oder Eisen 3 Silbermark und für die Einfriedung eines Grabes Silbermark.

5) Wenn ein Grab bei den Erbbegräbnissen über der Erde ausgemauert wurde, so ist für ein ganzes Erbbegräbnis 30 Silbermark und für ein halbes 20 Silbermark zu zahlen.

6) Für Orgelmusik bei Trauungen an die Kirchenkasse 1 Silbermark 

7) Für Beweinkaufung von Kichenständen, eines Männerstands 1 1/2 Silbermark, eines Frauenstands 1/2 Silbermark 

8) Für die Austellung einer Urkunde aus den Kirchenbüchern 1/2 Silbermark

9) Für Beerdigungen Erwachsener 2 Silbermark und eines Kindes 1 Silbermark an den Pastor, 1/2 Silbermark bei Erwachsen und 1/4 Silbermark bei Kindern an die Kirche.

10) Für Konfirmation von jedem Kinde 1 Silbermark 

11) Für Haustaufen je 10 Silbermark 

12) Für Haustrauungen je 20 Silbermark 

Der Wert der Silbermark wird nach den wöchentlichen Veröffentlichungen der Reichsanst. festgestellt. Im Vermögensfalle können die Gebühren unter 8) bis 10) erlassen werden.

Vom 1 September ab fließen sämtliche Gebühren, die bisher der Pfarrinhaber übernommen hatte in die Pfarrkasse.

 

V. g. u.

Tomforde

Martini

Stichheim

Balke